Dienstag, 21. April 2009

Willkommen in der Hölle

Ich war gestern zur Biopsie in Rostock. Freitag noch wurde mir gesagt, dass mein Naseninnenleben oberflächlich betäubt wird und dann ein Stück aus dem Geschwülst rausgekniffen wird... kann danach bluten, sieht aber erstmal nicht so aus sagen die Ärzte... sie sagen auch, dass es nicht weh tut... dass es nur ein bisschen zwickt...
NIX IS!!!
Ich hatte verdammt starke Schmerzen (ist klar, wenn man jemandem bei Bewusstsein was aus der Nase kneift) und ich höre immernoch das Knacken und Knirschen im Kopf...
Wie soll's auch anders sein: ich fing natürlich an zu bluten wie ein frisch geschlachtetes Schwein. Das ganze Blut lief mir in den Hals und musste abgesaugt werden. Dann nahm der Herr Doktor einige nasse Stoffetzen, steckte sie mir in die Nase und holte sie sofort wieder raus (den Part versteh ich immernoch nicht). Anschließend nahm er einen ca. einen Meter langen Stoffstreifen und fing an, mir den mit einer Pinzette in die Nase zu stopfen (wenn ich stopfen schreibe, meine ich das auch so - er war echt nicht zimperlich, auch wenn ich mich lautstark bemerkbar machte).
Dann wurde ich für eine halbe Stunde in den Vorraum bzw. Warteraum geschickt und hab da auf einer Trage rumgelegen und gewartet.
Wieder rein in den OP-Raum - er holt die Tamponade wieder aus meiner Nase - ich blute wieder wie verrückt... Und dann stopfte er mir wieder einen Meter Stoff in meine Nase. Ich habe vor Schmerzen geschrien... Ich hab ja den Sinn der Sache verstanden - ich musste aufhören zu bluten sonst bin ich hin - aber es war wirklich nicht auszuhalten. Die Schwester und der Zivi mussten mich auf die Liege drücken, damit ich nicht abhaue... Ich hab so geschriehen und geweint. Der Oberarzt sagte noch zu mir: "Mach lieber die Augen zu, damit du dir mein Gesicht nicht merkst."
Ich hab mir sein Gesicht gemerkt... und irgendwann, wenn es dunkel wird... nein nein... keine Angst. Er hat ja nur getan, was nötig war, aber angenehm ist was anderes...

Nach der Prozedur war ich so dermaßen fertig mit den Nerven und hatte so viel Blut verloren, ich konnte nicht mal mehr stehen. Die Schwester und der Zivi schliffen mich zu einer Trage und dann wurde ich von der Schwester von Station 2 abgeholt und auf ein Zimmer in ein Bett gebracht.
Als Mamma nachhern weg war hab ich nach einer Schwester bzw nach Schmerzmittel geklingelt. Aber statt eines Signals, das eigentlich ertönen sollte, ging das Licht über meinem Bett an... Na toll! Ich brauchte keine Erleuchtung, ich brauchte was gegen die Schmerzen! Also bin ich aufgestaden, um zum Schwesternzimmer zu wanken. Die Mädels, die auch in dem Zimmer lagen, wo ich hingebracht wurde, boten mir an, mich zu stützen, weil ich so wackelig auf den Beinen war, aber ich hab's dann auch so geschafft.

Hab mir dann Flüssiges Schmerzmittel geben lassen (ich kann keine Tabletten schlucken und dazu kommt eine panische Angst vor Nadeln und Spritzen), das leider nicht so recht geholfen hat...
Alles in allem hatte ich einen beschissenen Tag und eine beschissene Nacht, weil ich aufgrund der Schmerzen nicht schlafen konnte.
Heute morgen dann sagte die Schwester zu einer der Mädchen im Zimmer und zu mir, wir sollen und nach vorne auf den Flur setzen und warten, weil wir dannuntersucht
werden würden... nach 5 Minuten kam sie wieder und sage mir, ich solle im Zimmer bleiben, der Oberarzt kommt zu mir hoch. Er kam dann auch... oh je... Panikattacke deluxe...

Dann wieder die ekelhafte Prozedur, bei der er die Tamponade rausholt... uääh... na ja, und prinzipiell war's damit geschafft. Ich sitze zu Hause mit einem zusammengerollten Fetzen Klopapier in der Nase, weil da irgendwie immernoch so'ne leicht blutige Flüssigkeit rauskommt... aber nichts tragisches mehr. Nachhern fahr ich wieder ins Internat und versuche, einigermaßen normal zu leben... Eigentlich habe ich Angst, zurückzufahren, weil wenn z.B. über Nacht etwas passiert, bin ich am A****
Aber ich versuche, mir da keine großen Gedanken zu machen.

Bis denn, eda :-*

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